Wer kennt die Historischen Felsengänge zu Füßen der Nürnberger Kaiserburg, oder den Kunstbunker im Burgberg sowie die Kasematten und Lochwasserleitung?
Felsengänge
Die vielen Seiten der Nürnberger Historischen Felsengänge
Im Mittelalter (erstmals in 1380 erwähnt) musste jeder der in Nürnberg Bier braute und verkaufte einen Keller, gemäß dem damals geltenden Baurecht, einen Keller haben.
Die Keller wurden dann auch jahrhundertelang als Lagerräume für Bier genutzt. Sogar dem Bombenhagel des 2. Weltkriegs hielten die labyrinthischen Keller-Gewölbe, dank der klugen Konstruktion mit perfekt übereinander stehenden Säulen sand. Viele tausend Nürnberger suchten hier Schutz und überlebten so das Inferno, das am 2. Januar 1945 über die gesamte Stadt fegte.
Heute finden täglich Führungen statt, die in der Hausbrauerei Altstadthof enden. Hier sind auch die Eintrittskarten erhältlich.
Ausser den Felsengängen gibt es aber noch weitere Untergrund-Einrichtungen:
Historischer Kunstbunker im Burgberg
Nürnbergs eindrucksvollste Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg
Tief im Fels des Burgbergs geborgen, überstanden hier die bedeutendsten Nürnberger Kunstschätze unbeschadet den Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges.
In historischen Felsengängen, ehemaligen Bierkellern direkt unter der Kaiserburg, wurde bereits kurz nach Kriegsbeginn unter schwierigsten Bedingungen eine in Deutschland einzigartige Bergungsanlage geschaffen, um unwiederbringliche Kunstwerke vor Feuer, Rauch, Gas und Plünderung zu schützen und sie so für nachfolgende Generationen zu bewahren.
Kasematten und Lochwasserleitung
Nürnberger Wasserversorgung und Verteidigung aus dem Untergrund
Schon seit 1545 erheben sich aus dem Graben hinter der Nürnberger Burg die gewaltigen Basteien des Baumeisters Antonio Fazuni. Zur Zeit ihrer Errichtung einmalig in Deutschland, erregte die imponierende Anlage weithin Aufsehen und diente vielen anderen Städten als Vorbild.
Dieses im Zweiten Weltkrieg weitgehend unversehrt gebliebene Baudenkmal ist noch heute ein Zeugnis ersten Ranges für den Festungsbau der Renaissance in Deutschland.
Im Inneren führen steile Treppen hinab zu spitztonnengewölbten, beschusssicheren Verteidigungsgängen tief unter den Gebäuden der Nürnberger Kaiserburg, den Kasematten. Über eine bereits 1543 angelegte Verbindungstreppe geht es dann noch tiefer in die historischen Felsengänge der Lochwasserleitung.